Der 22. März 2016 begann mit der Nachricht über die Attentate am Flughafen und der Metro in Brüssel, die 31 Todesopfer und mehr als 250 Verletzte forderten. Am Wochenende davor ereignete sich im spanischen Tarragona ein Busunglück, bei dem es mehrere Tote und Verletzte unterschiedlicher Nationalitäten gab. Beide Fälle sind traurig und tragisch und sie sind außerdem Beispiel dafür, wie wichtig es in solchen Fällen ist, standardisierte Verfahren in Gang zu setzen, um allen Betroffenen so schnell und effizient wie möglich helfen zu können
Wir sprechen hier über zwei Länder, die über die finanziellen Mittel verfügen, um derartige Katastrophen zu bewältigen. Doch auch in Ländern, die wirtschaftlich nicht so gut aufgestellt sind, gibt es täglich Unfälle, Terrorakte und langanhaltende humanitäre Krisen, deren Folgen von den jeweiligen Behörden nicht auf diese Weise aufgefangen werden können.
In solchen Fällen ist der Einsatz von Freiwilligen von enormer Bedeutung. Sie kümmern sich um Betroffene, wie etwa Unfallopfer oder deren Angehörige, um kranke Menschen in armen und benachteiligten Ländern, in Flüchtlingslagern usw. Vielen Menschen in Not kann nur geholfen werden, weil es so viele Freiwillige aus unterschiedlichsten Berufsfeldern gibt, die sich tagtäglich um sie kümmern und sie in schwierigen Situation unterstützen.
Unter den Tausenden, die sich als Freiwillige zur Verfügung stellen und sich an Orte begeben, an denen ihre Hilfe benötigt wird, sind auch professionelle Übersetzer und Dolmetscher. Sie leisten einen wichtigen Beitrag dazu, Prozesse zu beschleunigen und die Kommunikation zu erleichtern. Wir sprechen hier von einer absolut lobenswerten, selbstlosen und notwendigen humanitären Arbeit, die dazu beiträgt, den Kommunikationsfluss in heiklen Lagen zu erleichtern oder gar erst zu ermöglichen.
Das freiwillige Engagement der Dolmetscher in wirtschaftsschwachen Ländern ist deshalb so erwähnenswert, weil die Administrationen mancher Länder diesen Bedarf überhaupt nicht decken können.
Funktionen der Übersetzer und Dolmetscher
Allgemein gesprochen dürfte klar sein, worin die Aufgabe eines Übersetzers oder Dolmetschers besteht. Für Krisen- und Kriegsgebiete muss man ihre Aufgaben etwas genauer beschreiben. Eine der wichtigsten Aufgaben besteht darin, Kontakt zwischen Verletzten und ihren Angehörigen herzustellen oder etwa zwischen staatlichen Behörden und den Hinterbliebenen von Todesopfern zu kommunizieren. So kann eine verletzte Person im Ausland über einen Dolmetscher mit den Behörden kommunizieren und klären, wie letztere Kontakt zu ihren Angehörigen aufnehmen können und was dabei vermittelt werden soll.
Die Tatsache, dass sich Dolmetscher immer wieder in unterschiedlichste Sachverhalte einarbeiten müssen, prädestiniert sie dafür, problemlos Brücken zwischen verschieden Kulturen schlagen zu können, beispielsweise zwischen dem Heimatland eines Opfers und den Behörden des Unglücksortes. Kulturelle Unterschiede können Ausgangspunkt für einen Konflikt oder zumindest ein Verständigungsproblem auf beiden Seiten sein. Hier leistet der Dolmetscher einen essenziellen Beitrag dazu, dass alle Botschaften auch so ankommen, wie sie gemeint sind.
Auch in Situationen wie Verkehrsunfällen, Terroranschlägen usw. bedarf es Dolmetscher, um zwischen den Verletzten und dem medizinischen Dienst zu vermitteln, was vorgefallen ist, wie ihr Zustand ist und ob sie eventuell Schmerzen haben.
Schließlich gibt es noch die Berufsgruppe der Psychologen, die bei derartigen Situationen ebenfalls hinzugezogen werden. Der Dolmetscher spielt die größte Rolle dabei, dass die Kommunikation zwischen Patient und Psychologe zum gewünschten Effekt führt.
Wir haben hier nur einige Beispiele für die Funktionen der Übersetzer und Dolmetscher in Extremsituationen genannt sowie dafür, wie wichtig diese Experten direkt nach einer Katastrophe sind. Neben ihrer Expertise im eigenen Feld müssen sie für die Ausübung dieser humanitären Arbeit natürlich auch die Eigenschaft mitbringen, solche schlimmen, schicksalsträchtigen Situationen aushalten zu können, wie diejenigen, die wir in jenen Tagen erlebt haben.
Auch wenn wir dies aus dem Blickwinkel der Berufsgruppe der Übersetzer und Dolmetscher sehen – es handelt sich hierbei vor allem um eine humanitäre Angelegenheit, bei der jene Berufsgruppe tagtäglich in vielen Ländern eine große Rolle spielt.